Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen an Pflanzen und im Garten. Allein in Mitteleuropa leben mehr als 800 verschiedene Arten. Blattläuse sind zwar nur wenige Millimeter groß, können aber in großen Mengen auf ihren Wirtspflanzen auftreten und so großen Schaden an den betroffenen Pflanzen anrichten. Und weil es kaum eine Pflanze gibt, auf der keine Blattläuse vorkommen, ist die Blattlaus einer der gefürchtetsten Schädlinge in der Landwirtschaft und für Pflanzenfreunde.
Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft. Mit ihren Stechborsten dringen sie dazu tief in das Pflanzengewebe ein und saugen den Saft aus Stamm, Wurzeln, Blättern und Zweigen. Im schlimmsten Fall stirbt die Pflanze dadurch ab. Da Blattläuse hauptsächlich das im Saft enthaltende Eiweiß benötigen, dieser allerdings auch große Mengen Zucker enthält, scheiden die Blattläuse große Mengen zuckerhaltige Lösung aus, den sogenannten Honigtau. Dieser klebrige Honigtau zieht wiederum andere Insekten an, beispielsweise Ameisen, und dient als Nährboden für Pilze, wie den Rußtaupilz. Blattläuse findet man meist an den Blattunterseiten und in der Nähe von Blüten und Blattansätzen.
Vermehrung der Blattläuse
Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr werden auch die Blattläuse aktiv. Ihre Vermehrung können die Blattläuse der entsprechenden Jahreszeit anpassen. Im Herbst werden Eier gelegt, aus denen im Frühjahr kleine ungeflügelte Larven schlüpfen. Diese Blattlauslarven werden bereits wenige Wochen nach dem Schlüpfen geschlechtsreif und bringen ihrerseits neue Larven zur Welt. Werden Blattläuse von ihren natürlichen Feinden wie dem Marienkäfer angegriffen, steigert sich die Produktion neuer Blattläuse auf bis zu fünf Larven pro Tag. Durch den Angriff stoßen die Blattläuse einen Alarm-Duftstoff aus, der die Aktivität der Blattläuse steigert und die sofortige Erzeugung von geflügelten Nachkommen bewirkt. Da sich die Vermehrung der Blattläuse mehrmals im Jahr wiederholt, kann es schnell zu einer Überbevölkerung der Blattläuse kommen.
Aufgrund dieser enormen Verbreitung gehören Blattläuse zu den gefährlichsten Schädlingen an Pflanzen. Ihr Befall führt nicht nur zur Vertrocknung einzelner Pflanzenteile und zum Absterben ganzer Pflanzen, Blattläuse übertragen auch gefährliche Viren, die der Pflanze schaden können.
Kurz und knapp: Vorkommen und Vermehrung der Blattläuse
- mehr als 800 verschiedene Arten der Blattläuse
- geflügelte und nicht geflügelte Blattläuse
- Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft
- mehrmalige Paarung und Nachkommen im Jahr
- erhöhte Produktion von Nachkommen bei Gefahr
- Eier der Blattläuse überwintern und schlüpfen im Frühjahr
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