Blattläuse an Rosen bekämpfen




 

Viele Rosenliebhaber werden schon einmal mit lästigen Blattläusen an ihren geliebten Pflanzen zu tun bekommen haben. Der beste Schutz gegen Blattläuse an Rosen ist die richtige Vorbeugung, damit sich Blattläuse erst gar nicht ausbreiten können.

Das beginnt schon beim Rosenkauf, denn hier sollten möglichst nur gesunde und kräftige Pflanzen ausgewählt werden. Rosen als Containerware sollten einen gut durchwurzelten Ballen haben, mindestens drei kräftige Veredelungstriebe und gesund aussehende grüne Blätter. Rosen mit lichter Krone, gelben Blättern und abgestorbenen Trieben sollten nicht gekauft werden. Bei wurzelnackten Rosen sollten ebenfalls kräftige, unbeschädigte Veredelungstriebe und möglichst viele feine Haarwurzeln vorhanden sein. Das erhöht die Anwachschance und gewährleistet einen kräftigen Wuchs, der gegen Schädlinge wie Blattläuse vorteilhaft ist.

Trotz gesunder Rosen und optimalen Lebensbedingungen können Schädlinge wie Blattläuse an Rosen auftreten. Der Blattlausbefall ist leicht an den Fraßspuren an Blättern, Trieben und Knospen zu erkennen. Blattläuse hinterlassen auch zuckerhaltige Ausscheidungen, den sogenannten Honigtau, auf denen sich gern Rußtaupilze ansiedeln und die Photosynthese der Rose beeinträchtigen. Zudem sehen die schwarzen Beläge des Rußtaupilzes nicht wirklich ästhetisch aus.

Blattläuse abspülen

Ist der Befall durch Blattläuse an der Rose noch nicht zu stark, können die Schädlinge meist per Hand abgesammelt und mit einem Wasserstrahl abgewaschen werden. Hierbei ist allerdings unbedingt darauf zu achten, dass die Blätter und Pflanzenteile möglichst schnell trocknen können, da dies ansonsten ein optimales Einfallstor für Pilzkrankheiten ist. Das Zupflanzen von Lavendel oder Zwiebeln hält ebenfalls Blattläuse von Rosen fern und sieht zudem auch noch dekorativ aus.

Nützlinge gegen Blattläuse ansiedeln

Blattläuse haben darüber hinaus eine Reihe von natürlichen Feinden im Garten, die sich mit Vorliebe von Blattläusen ernähren. Die bekanntesten Nützlinge sind in erster Linie die Larven von Marienkäfern und Florfliegen, aber auch Ohrwürmer und Hainschwebfliegen ernähren sich von Blattläusen. Eine Larve des Marienkäfers vertilgt bis zu 400 Blattläuse am Tag, Florfliegenlarven fressen an die 500 Blattläuse. Die Nützlinge vermehren sich allerdings nur dann, wenn sie auch optimale Lebensbedingungen im Garten vorfinden. Ein vollkommen aufgeräumter Garten, in dem regelmäßig Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, ist für Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliege nicht attraktiv. Daher sollte möglichst auf Chemie verzichtet und Nützlinge durch das Anbringen von Nistkästen und Insektenhotels angelockt werden. Hierfür gibt es auch spezielle mit Stroh gefüllte Rosenkugeln, in denen sich Nützlinge ansiedeln können. Zudem besteht die Möglichkeit, Larven und Eier von Marienkäfer, Florfliege und Co. zu kaufen. Diese Eier werden auf den befallenen Rosen ausgebracht und schlüpfen bei bestimmten Temperaturen.




 

Seifenlauge und Neem gegen Blattläuse

Wer die Blattlausbekämpfung nicht nur den natürlichen Feinden der Blattläuse überlassen will, kann auch selbst aktiv werden. Besonders wirkungsvoll ist das Besprühen mit Seifenlauge oder Neem. Die Seifenlauge wird aus einem Esslöffel Seife oder flüssiger Schmierseife auf einen Liter Wasser hergestellt. Handelsübliche Seife und Spülmittel dürfen aufgrund ihrer synthetischen Zusammensetzung und Duftstoffe nicht an Rosen verwendet werden. Sie lösen die Wachsschutzschicht auf den Rosenblättern ab und machen die Rose anfällig für Pilzkrankheiten. Die Seifenlauge wirkt noch besser, wenn ein Spritzer Spiritus dazugegeben wird. Dieses Seifengemisch wird nun auf die Rose aufgebracht und bildet einen Film, unter dem die Blattläuse nicht mehr atmen können. Auch das Besprühen mit Neem ist ein geeignetes Mittel, um Blattläuse zu bekämpfen. Die Anwendungen mit Seifenlauge und Neem müssen täglich, bei starkem Blattlausbefall auch zwei Mal täglich, wiederholt werden. Der Aufwand lohnt sich jedoch, denn Blattläuse lassen sich durch diese Mittel natürlich und wirkungsvoll bekämpfen.

Chemie gegen Blattläuse

Ist der Blattlausbefall so stark, dass Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen, Seifenlauge und Neem nicht mehr ausreichen, muss Chemie gegen Blattläuse eingesetzt werden. Diese chemischen Mittel dringen in die Pflanze ein und werden von den Blattläusen durch den Pflanzensaft aufgenommen. Die Wirkung hält dabei meist mehrere Wochen an und schützt so zumindestens kurzzeitig vor erneutem Befall durch Blattläuse an Rosen. Chemische Mittel können jedoch die Umwelt belasten und verhindern zudem meist das Ansiedeln der Nützlinge. Daher sollte Chemie gegen Blattläuse nur bei besonders hartnäckigem Befall eingesetzt werden und genau nach Anleitung.

Neben dem Einsatz der natürlichen Feinde der Blattläuse und biologischen sowie chemischen Mitteln gibt es noch eine Reihe wirksamer Hausmittel gegen Blattläuse, beispielsweise das Besprühen mit Brennnesselsud oder Tabak.

Kurz und knapp: Blattläuse an Rosen bekämpfen

  • auf gesunde und kräftige Rosen beim Kauf achten
  • nach Abduschen mit Wasser auf gute Durchlüftung achten
  • Lavendel, Zwiebeln und Kräuter als Unterstützung gegen Blattläuse an Rosen
  • Nützlinge wie Marienkäfer durch Rosenkugeln, Insektenhotels und Verzicht auf Chemie anlocken
  • Rose mit Schmierseife, Seifenlauge und Neem einsprühen
  • Chemie bei schwerem Blattlausbefall an der Rose genau nach Anleitung einsetzen

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